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Die alte Kapelle von Wolfau

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Evangelische Christen errichteten vermutlich schon um 1600 in Wolfau eine kleine Holzkirche. Diese kleine Kirche, eigentlich eine Kapelle, wurde 1674 zum ersten Mal im Zuge der Kanonischen Visitation erwähnt und war der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. 1697 wird der Hl. Ägidius als Kirchenpatron genannt. Ein kleines Bild des Heiligen über dem Hochaltarbild erinnert noch an das frühere Patrozinium. Seit dem Jahr 1757 wird die Kirche als „Dreifaltigkeitskirche“ bezeichnet. 1732 wurde von den Katholiken an Stelle der Holzkirche eine Kirche aus Stein errichtet und in Folge immer wieder umgestaltet und vergrößert.

In einem Ausschnitt aus der Josephinische Landaufnahme 1764-1784 ist ersichtlich, dass die Hauptkirche mit Umwehrung damals in der Nähe der alten Kapelle war. Die jetzige Kirche ist zwar schon verzeichnet, aber in einer untergeordneter Rolle
Ein Foto aus der Schulchronik diente als Vorlage für die Restaurierung

Die Kapelle

Ursprünglich befand sich der Friedhof um die Pfarrkirche. Zunächst wurden die Verstorbenen immer in unmittelbarer Nähe der Kirche begraben. Es ist daher vorstellbar, dass sich der Friedhof bis zum Garten hinter dem damaligen Pfarrhof (dem Vorgänger unseres alten Pfarrhofs) ausgedehnt hat. 1778 wurden jedenfalls ein Friedhof hinter dem Pfarrhof und eine Friedhofskapelle erwähnt, welche vermutlich bereits 1776 erbaut wurde. Im Jahr 1861 wurde dann ein neuer Friedhof am heutigen Standort eingeweiht, und dort wurde auch eine neue Friedhofskapelle errichtet (1874), diese wurde allerdings 1979 wegen Baufälligkeit abgerissen. 1975 wurde die neue Aufbahrungshalle gesegnet und ihrer Bestimmung übergeben. Die Kapelle des alten Friedhofs am Rande des Pfarrgartens aber verfiel zusehends. Im Arbeitsjahr 2020/21 beschloss der Pfarrgemeinderat Wolfau die baufällige Friedhofskapelle zu restaurieren. In vielen Arbeitsstunden wurde mit freiwilligen Helfern anhand dieses alten Fotos der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.

Die Marktgemeinde Wolfau

Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde finden wir im Jahre 1475 unter dem Namen Komyath, 1610 wird die Bezeichnung Komjaty erwähnt, 1635 Komjáthi, 1698 Komjati, 1773 Komjáth, 1786 Komiat, Kometen und 1808 Komethen. Im 15. Jhdt. war die Siedlung mit der Herrschaft von Buchenschachen verbunden und im Besitz der Baumkircher. 1484 kam sie in den Besitz der Familie Kaldy und ab 1574 in den Besitz der Batthyány. Im 18. Jhdt. zählte Kemeten zu den sog. Kontraktdörfern, was besagt, dass die Gemeinde ihre Leistungen aufgrund von mit der Herrschaft geschlossenen Verträgen erbringen musste. Der Herrschaft stand die Einhebung des Weinbergrechtes, des Wein-, Bienen- und Gänsezehents sowie des Kapaunergeldes für die Kreitwiesen zu. Robot wurde in Form der Bearbeitung des Weingartens im Rechnitzer Weinberg, auf den Hoffeldern der Dornauer Meierei und auf den herrschaftlichen Wiesen in Neumarkt geleistet.

  • Seehöhe: 342 m
  • Fläche: 1.502 ha
  • Einwohner: 1.434 (Stand 31.10.2018)
  • urkundliche Erstnennung:1331 („Bolvo“)
  • ungarische Bezeichnung: Vasfarkasfalva, Farkasfalva
  • Postleitzahl: 7412
  • Bezirk: Oberwart, Bundesland: Burgenland
  • Erhebung zur Marktgemeinde: 20.09.1992
Die Herkunft des Namens „Wolfau“ kann heute nicht mit Bestimmtheit geklärt werden, man ist auf Vermutungen angewiesen. Einerseits kann es sich vom mittelhochdeutschen Wort „Wolfouwe“, also „Wolfsau“ ableiteten, was nicht abwegig erscheinen mag, da einst Wölfe durch die Auengebiete entlang der Lafnitz streunten. Einer anderen Theorie zufolge würde sich Wolfau von der Bezeichnung „Wachau“ bzw. „Walchenau“ ableiten. Als „Walchen“ oder „Welsche“ bezeichnete man in der deutschen Sprache Siedler südländischer Herkunft. Die Bezeichnung „Walchau“ wäre dann in weiterer Folge in das verständlichere „Wolfau“ umgemünzt worden. Schlüssiger scheint aber, dass sich der Name „Wolfau“ vom Gründer des Ortes oder einem einstmaligen Grundherren ableitete. In der Familie der Günser bzw. Güssinger, welche hier im Mittelalter Besitzungen hatten, findet man oft den Namen „Wolf(er)“ bzw. „Farkas“ – „Farkas“ bedeutet „Wolf“ in ungarischer Sprache.

Luftaufnahme: die alte Kapelle während der Sanierungsarbeiten vor dem Pfarrgarten (ehemaliger Friedhof). Im Hintergrund das Dorfpanorama mit Pfarrkirche und Volksschule, auch Freibad und Tennisplatz sind erkennbar.

Der Ausblick

An klaren Tagen können von hier aus die Ausläufer der Ostalpen betrachtet werden.